Chancen

Bedingungsloses Grundeinkommen

Obwohl die Möglichkeit und Sinnhaftigkeit bereits seit Langem wissenschaftlich nachgewiesen ist, ist das bedingungslose Grundeinkommen die vermutlich kühnste Zukunftsvision – wir wagen uns dennoch sie auszusprechen!
Die Sozialpolitik der Zukunft braucht ein Umdenken von Almosen zu Ermöglichung: Statt einem bürokratischen Dschungel aus Sozialleistungen sollte der Staat sicherstellen, dass sich alle selbst helfen können. Statt jenen 800 Euro Mindestsicherung zu zahlen, die sich der Sozialbürokratie unterwerfen, und den meisten, die einer Erwerbstätigkeit nachgehen, gar nichts, ist unsere Vision ein Grundeinkommen für alle.

Die Eintrittskarte in die Wissensgesellschaft muss für alle da sein. Unsere Gesellschaft funktioniert erst dann optimal und fair, wenn alle am Arbeitsmarkt freie Entscheidungen treffen können und sich Zeit für politische Mitbestimmung und Weiterbildung nehmen können. Das Grundeinkommen ist ein verlässlicher Minimalsockel an materieller Freiheit, auf den die Menschen aufbauen.

Das kostet etwas, aber nach entsprechenden Steueranpassungen auch nicht mehr extra als ein paar Eurofighter – und das ist eindeutig die bessere Investition.

Werden die Menschen dann trotzdem arbeiten? Vermutlich nicht Arbeit im mühseligen Sinn. Aber frag dich selbst: Würdest du denn etwa selbst nur mehr auf der faulen Haut liegen oder wärst du dennoch produktiv?

Wer nicht ausschließlich arbeitet, um sein Überleben zu sichern, trägt mehr zur Gesellschaft bei – es ist nämlich nicht Not, sondern Freiheit, die erfinderisch macht. Mehr Menschen wird ermöglicht, unternehmerisches Risiko einzugehen oder ohne Abhängigkeiten Erziehungs- und Pflegearbeit zu leisten. Niemand kann mehr wirtschaftlich ausgebeutet werden: Schwere, unbeliebte Arbeit wird automatisiert oder endlich angemessen bezahlt. Kriminalität, Gesundheitskosten usw. sinken.

Freie & innovative Bildung

Freie Bildung ist der Schlüssel zu einer glücklichen, leistungsfähigen Gesellschaft. Selbstbestimmtes Lernen macht aus jungen Menschen mündige Bürgerinnen und Bürger.
Lernen muss Spaß machen und von den Lernenden als sinnvoll erkannt werden.

Ein flexibles Kurssystem muss her, um Schülerinnen und Schülern individuell in ihren Stärken und Schwächen unterstützen zu können. Dadurch bleibt niemand auf der Strecke, da das Wiederholen einer ganzen Schulstufe entfällt – nur die nicht bestandenen Kurse müssen wiederholt werden.

Auswendig lernen war gestern: Schule ist Vorbereitung für das spätere Leben und nicht für irgendwelche Prüfungen, Schularbeiten oder die Zentralmatura. Es ist dringend notwendig, die Lehrpläne an das 21. Jahrhundert anzupassen: Wir können auf Netz- und Medienkompetenz, Ethik sowie politische Bildung als neue Unterrichtsfächer nicht mehr verzichten.

Die Qualität der (Aus-)Bildung unserer Jugend liegt in den Händen der Lehrenden. Deshalb fordern wir dringend eine Aufwertung des Lehrendenberufs. Um sich auf deren vielfältige Aufgaben konzentrieren zu können, muss Lehrkräften ein moderner Arbeitsplatz geboten werden. Verwaltungstätigkeiten dürfen nicht vom Unterrichten ablenken. Weiters bedarf es einer bundeseinheitlichen Aus-, Fort- und Weiterbildung aller Pädagoginnen und Pädagogen (von Kindergärten bis hin zur Oberstufe der Höheren Schulen).

Mitbestimmung von Anfang an ist wichtig, denn unsere Gesellschaft muss sich auf engagierte, motivierte junge Menschen verlassen können. Demokratiebewusstsein muss schon in der Schule geschaffen, die eigene Meinung darf einem nicht „abtrainiert“ werden. Das Arbeiten im Klassenverband und Teams muss verstärkt als Unterrichtsmittel angewandt werden, um Teamfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein als Kernpunkte von produktivem Arbeiten zu vermitteln.

Die großen Her­ausforderungen der Zukunft können wir nur durch gesell­schaftliche, technische und wirtschaftliche Innovationen, also durch ein sehr viel hö­heres allgemeines Bildungsniveau, bewältigen. Um dieses zu erreichen, muss eine durchgängige Verbesse­rung der Bildungs- und Ausbildungseinrichtungen von der Kleinkinderbetreuung bis zu Hochschulen herbeigeführt werden. Schulen gehören ausgebaut, Unis ausfinanziert. Wenn wir in Bildung investieren, investieren wir in unsere Zukunft.

Gleiche Rechte

Mitbestimmung und Teilhabe müssen für alle da sein. Niemand soll in unserer Gesellschaft dazu gezwungen sein, Vorstellungen anderer davon entsprechen zu müssen, was „normal“ ist. Dazu müssen wir Diskriminierung an allen Fronten bekämpfen.

  • traditionelle Geschlechterrollen hinterfragen – Bevor- und Benachteiligungen abbauen
  • keine Liebe ist zweitklassig: Ehe und Adoption für alle öffnen
  • unsere Gemeinschaft ist global: Menschenwürdiger Umgang mit Flüchtlingen und Migranten, Inklusion statt Integration

Weitere Forderungen

  • Leistung muss sich wieder lohnen: Arbeitseinkommen entlasten durch progressive Steuern auf Vermögenszuwachs und Spekulation
  • Der neuen Arbeitswelt gerecht werden: Selbstständige nicht benachteiligen, Teilzeit gleichstellen, Generation Praktikum vor Ausbeutung schützen
  • Mobilität als Menschenrecht: Fahrscheinlose öffentliche Verkehrsmittel
  • Transparenz in der Wirtschaft: Information sichert faire Bedingungen auf dem Markt
  • Faire Verwaltungsstrafen: Einkommensabhängige Verwaltungsstrafen (Tagessatzsystem)
  • Bankentrennung: strikte Trennung in Geschäfts- und Investmentbanken macht neuerliche Bankenkrisen unwahrscheinlicher

Zum ersten Thema: Mitsprache →